60 Jahre Dürener Eisenbahn A.G.


1. April 1893 - 1. April 1953



I.
II.
III.
IV.
V.
VI.
VII.
VIII.
IX.
X.
XI.
XII.
XIII.
XIV.
XV.
XVI.
XVII.

Einführung
Aus der Gründungsgeschichte
Persönlichkeiten
Bau und Inbetriebnahme der ersten Strecke
Betriebsleitung
Weitere Entwicklung
Sitz der Verwaltung
Rückschau auf die Entwicklung
Industrie-Anschlußgleise
Postbeförderung
Besondere Ereignisse in den beiden Weltkriegen
Wiederaufbau
Neukonzessionierung
Vollelektrifizierung
Rurbrücke
Gefolgschaftshilfe
Personal
Heiteres
Karte Industrieanschlüsse

STADTARCHIV DÜREN
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XII. Wiederaufbau


Die Wiederherstellungsarbeiten begannen am 2. Juli 1945 mit 18 Stammarbeitern und Angestellten. Ein früherer Beginn war nicht möglich, weil jeder Rückkehrer zunächst für sich zu tun hatte.


Werkstätte und Bahnhof Düren-Nord

Die Werkstätte hatte außer 2 Einschüssen und den Verlust aller Fensterscheiben baulich nicht allzusehr gelitten, doch war sie praktisch bis zum letzten Hammer ausgeraubt, nur die größeren fest montierten Maschinen waren stehen geblieben. Alle Kleinmaschinen und Werkzeuge fehlten, eine auf den Hebeböcken stehende Lokomotive war herabgestürzt, alle Behälter mit Kleinmaterial waren ausgeschüttet usw. Die erste Arbeit neben der Aufräumung bestand darin, eine Lokomotive und einen Beiwagen wieder in Gang zu bringen, um nach Wiederherstellung der Gleise zwischen Birkesdorf und Düren die Personenbeförderung wieder aufzunehmen.

Die umfangreichsten Arbeiten erforderte der Bahnhof Düren. Bombentrichter reihte sich an Bombentrichter, ein Riesentrichter von 22 Meter Durchmesser erfaßte gleichzeitig 2 Weichen und 4 Gleise. Anfangs November 1945 wurde die Güterbeförderung und am 10. November 1945 die Personenbeförderung wieder aufgenommen. Ende 1945 standen 2 Personenwagen, 3 Lokomotiven und 14 Rollwagen wieder zur Verfügung. Zu erwähnen ist noch, daß die Instandsetzung der Fahrzeuge wegen Fehlens aller Fensterscheiben in der Werkstätte in der kalten Jahreszeit sehr erschwert wurde.


Wiederaufbau im Jahre 1946

Neben der Wiederherstellung der Gleise zwischen Birkesdorf und Merken war der Umbau der von den Besatzungstruppen errichteten Behelfsbrücke über die Rur für den Bahnbetrieb die wichtigste Angelegenheit. Trotzdem die Brücke im Zuge der Bundesstraße 56 liegt, lehnten alle Behörden jegliche Hilfe ab. Es war sogar notwendig, das für die Wiederherstellung des Wagenschuppens in Merken zugeteilte Bauholz für die Brücke zu verwenden. Im Mai 1946 war die Behelfsbahnbrücke fertig. Der Dampfbetrieb nach Merken konnte am 13. Juli 1946 wieder aufgenommen werden, nach Pier am 1. Oktober 1946.



Ende 1946 waren 4 Lokomotiven, 4 Personenwagen, 2 Stückgutwagen und 20 Rollwagen wieder betriebsfähig. Der Umfang des Güterbetriebes betrug 1946 mit 23.700 t etwa 9 % des Normalbetriebes, während die Zahl der beförderten Personen, wegen der Geldentwertung, fast normal war.


Wiederaufbau im Jahre 1947

Das wichtigste Ereignis dieses Jahres war, daß nach Wiederherstellung der Fahrleitungen, Mitte November, zwischen Düren und Birkesdorf die elektrische Personenbeförderung wieder aufgenommen werden konnte.

Ende 1947 waren 7 Dampflokomotiven, 2 Triebwagen, 3 Beiwagen, 2 Stückgutwagen, 2 Bremswagen und 47 Rollwagen wieder betriebsfähig. Der Personalbestand war am 1.1.1947 67 Personen und am 31.12.1947 84 Personen. Befördert wurden 47.400 t und 1.500.300 Personen. Hier sei noch erwähnt, daß unsere, zwei volle Jahre andauernden Bemühungen um Zuteilung eines Lastwagens bei allen Behörden, angefangen bei der Fahrbereitschaft Düren bis zum Verkehrsministerium in Düsseldorf, außer Versprechungen, nicht den geringsten Erfolg hatten. Erst durch Tausch eines Wiesenstückes von 1 Morgen Größe gegen einen alten Lastwagen, konnte diese Frage endlich gelöst werden. Das Fehlen eines LKW hat den Wiederaufbau überaus verzögert und trug mit dazu bei, daß uns große Mengen wertvoller Stoffe gestohlen wurden.


Wiederaufbau im Jahre 1948 und den folgenden Jahren

Die Wiederherstellung der Fahrleitungen zwischen Birkesdorf und Pier war Anfang August 1948 beendet. Nach der Währungsumstellung wurde als erstes der Lokomotivschuppen und die Zugleitstelle in Düren errichtet. Der Bau des Güterschuppens in Düren erfolgte in der ersten Hälfte des Jahres 1949.

Die Wiederherstellung der Strecke von Pier nach Inden, welche die zerstörteste aller Strecken war, erfolgte im Sommer 1949, die Betriebseröffnung am 1. Oktober 1949. Mit dieser Wiederherstellung erfolgte gleichzeitig eine Verlegung der Strecke auf 600 Meter Länge am Dorfe Pier parallel der geplanten Umgehungsstraße.

Wenn auch der Bericht über den Wiederaufbau der Strecken, abgesehen von der Rurbrücke, hiermit schließt, so ist damit nicht gesagt, daß der Wiederaufbau abgeschlossen wäre, denn es fehlt noch vieles, was für die Durchführung des Betriebes erforderlich ist, z.B. ein Verwaltungsgebäude, die Gebäude des Bahnhofes Pier, ein Warteraum in Inden, die Wiederherstellung des Gleises zum Anschluß Dr. Degen & Kuth usw.


XIII. Neukonzessionierung




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