Zeitungsartikel über die Rheinische Bahn und die Eifelbahn mit ihren Nebenbahnen








Der Einsturz des Kaller Tunnels
vom 30. August 1866

Heute vor 75 Jahren wurde die ganze Vordereifel in fieberhafte Aufregung versetzt durch die sich wie ein Lauffeuer verbreitende Nachricht, daß der im Bau begriffene Kaller Tunnel eingestürzt sei. Die Familien der zahlreichen an dem Bau beschäftigten Arbeiter aus den umliegenden Dörfern bangten um das Leben ihrer Angehörigen. Auch in Euskirchen wirkte die Nachricht in hohem Maße alarmierend. Kurz vorher hatte das „Euskirchener Wochenblatt“ in großer Aufmachung mitgeteilt, daß die Fortführung der Eisenbahnstrecke über Kall hinaus nach Trier nunmehr gesichert und die Linie festgelegt sei. Sie werde außer beim Kaller Tunnel noch neun weitere Durchstiche durch das Gebirge nötig machen, darunter einen von 400 Ruten Länge durch den Wilsecker Berg hinter Kyllburg. Man befürchtete, daß das Kaller Unglück die Durchführung des Projektes von neuem gefährden werde. Der Kaller Tunnel, der die Wasserscheide zwischen Rhein und Maas durchbricht, hatte eine Länge von rund 115 Ruten (500 Meter). Glücklicherweise erwiesen sich die Unglücksnachrichten als sehr stark übertrieben. Das „Euskirchener Wochenblatt“ konnte in seiner nächsten Nummer melden: „Der Tunnel bei Scheven ist nur in einer Länge von 2 - 3 Ruten zusammengestürzt. Da die meisten Arbeiter die betreffende Stelle verlassen hatten - es war gerade Mittagszeit -, ist bloß ein Menschenleben zu beklagen, während außerdem ein Arbeiter so bedeutende Verletzungen erlitt, daß er nach Euskirchen ins Lazarett geschafft werden mußte. Der Bau des Tunnels wird durch den Unfall keine Unterbrechung erleiden“.








Quelle: Euskirchener Volksblatt vom 30.8.1941 betr. 30. August 1866
Archiv: Anton Könen Mechernich









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