Die Reichsbahn erschließt Hinterland








sy) Münstereifel, 4. Okt. In den letzten Jahren hat die Reichsbahn ihr besonderes Augenmerk auf die Erschließung verkehrsungünstig gelegener Gebiete gerichtet. In diesem Bestreben ergab sich eine förderliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Reichsbahndirektionen Köln und Saarbrücken (früher Trier), die sich in die Betreuung des Eifelgebietes, das bekanntlich nicht viele solcher Gebiete ohne Verkehrsadern in sich birgt. Bereits seit längerer Zeit sind auf den weniger dicht mit Zügen belegten Nebenstrecken Kraftlinien zur schnelleren Beförderung von Stück= und Frachtgütern eingerichtet worden. Dieser verkraftete Frachtdienst stellt auch die Güter an Ort und Stelle, also gegebenenfalls auf dem Fabrikhof, zu und nimmt sie wieder dort ab. Den vielen außerhalb geschlossener Ortslagen gelegenen gewerblichen und industriellen Betrieben bot sich dadurch eine sehr zweckdienliche Vereinfachung ihrer Transportgeschäfte. Neuerdings ist die Reichsbahn nun auch dazu übergegangen, solche Gebiete, in denen eine Frachtverkehrsverbindung bisher gar nicht vorhanden war, an das Bahnnetz heranzuziehen. Am 1. Oktober wurde eine Kraftlinie in Betrieb genommen, die von Münstereifel aus das Erfttal mit dem Ahrtal verbindet. Es wurde eine wechselseitig an verschiedenen Wochentagen zu bedienende Doppelverbindung geschaffen, die wichtige ländliche Produktionsgebiete der Eifel berührt. Ausgangsbahnhöfe sind Münstereifel, der unmittelbaren Bahnverbindung nach Euskirchen einerseits und Schuld und Tondorf an der Ahrtalbahn andererseits. Die eine der Linien berührt u. a. das durch Arbeitsförderungsmaßnahmen der Regierung wieder in Betrieb genommene Bergwerksgebiet bei Hummerzheim, das bislang ohne jede Verkehrsverbindung war.








Quelle: Euskirchener Volksblatt vom 20. April 1935
Archiv: Anton Könen Mechernich









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