Kölnische Rundschau vom 20. September 1949

Straßenverlegung in Grefrath


Foto: Marli Schmitz-Franke

An der Grenze des Landkreises Köln/Bergheim wurden neue Wege und Straßenbauten erforderlich. Durch die unaufhaltsame Förderung von Braunkohle müssen wieder weitere Dörfer und Straßen verschwinden. Der Hauptverkehrsweg Köln - Frechen - Düren erfährt hierdurch, kurz vor Benzelrath, eine Verlegung. Es ist eine Abbiegung hinter Frechen und eine Einmündung vor Grefrath.

Überall arbeitet man kräftig an der neuen Straße, die 1950 dem Verkehr übergeben werden soll. Die Anschüttung des Dammes ist zum größten Teil fertig. An einer Stelle fängt man sogar schon an, die Stampfbetondecke zu machen. Interessant ist die Arbeitsweise der ganzen Herstellung. Große Siloanlagen füllen Loren mit Sand und Kies, gewichtsmäßig verteilt: eine Waage in der Anlage kontrolliert jede Mengenabgabe. Ein Greifbagger sorgt für den nötigen Nachschub an Sand und Kies. Der nun vollbeladene Zug fährt anschließend zum Zementlagen. Auf jede Lore wird im Verhältnis zum Kies Zement verteilt. Dies alles transportiert man zur Betonstampfmaschine. Die riesige Mischtrommel nimmt das Material in sich auf und verarbeitet es gründlich. Durch Hebelgriffe geschieht nun alles folgende. Die Unterschicht, bestehend aus Zement und Kies, wird zu Beton gestampft. Arbeiter legen auf die trockene Schicht Eisendrahtgitter, und nun vollzieht sich, wieder maschinell, der letzte Hergang. Die Oberschicht, bestehend aus Sand, Zement und einem Zusatz von Splitt, breitet sich unter der Maschine aus. Wieder tritt der Stampfer in Tätigkeit. Der Splittzusatz soll eine größere Haltbarkeit geben. - Die Breite der Straße ist die einer Autobahn (7,50m). Da die Geleise der Eisenbahnstrecke Benzelrath - Grefrath - Nörvenich auch neben diesem neuen Verkehrsweg herlaufen, muß die Breite der Anschüttung so groß sein.

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