- Sonderausgabe
					Kölnische Rundschau vom 27. März 1956
  
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					- Köln
					- Wiege des Automobils 
					
  
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				 Im August 1861 wurde in einer
				Kölner Zeitung für 15 Silbergroschen ein für
				den gesamtdeutschen Gewerbestand höchst wichtiges Buch
				angepriesen. Es trug den Titel 
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								- war von ihm so angetan,
								daß er sogleich seinen Vater zu Rate zog und dessen
								Unterstützung erwirkte. In wenigen Tagen war die für
								eine Zusammenarbeit zweckmäßigste Form gefunden:
								eine Kommanditgesellschaft N.A.Otto & Co., in
								die Eugen Langen bis zu 10.000 Taler einzuschießen
								versprach, während Otto seine Erfahrungen, seine
								Probemaschine und Werkstätte gegen eine Gutschrift von
								2.000 Taler einbrachte. Am Gewinn sollte Otto mit 3/5, Langen
								mit 2/5 beteiligt sein, aber von Gewinnen war
								vorerst nicht die Rede.
  
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								Drei Jahre verstrichen unter
								endlosen und entmutigenden Versuchen. Im Jahre 1865 war
								bereits die Hälfte der 10.000 Taler verbraucht, die
								Langen eingeschossen hatte. Trotzdem machte Langen von seinem
								Recht, auszuscheiden, keinen Gebrauch. Die Krise wurde
								überwunden und die gemeinsame Arbeit mit bald
								einsetzenden Erfolgen fortgesetzt. Im Jahre 1866 wurde die
								bisher übliche elektrische Zündung durch ein
								Gasflämmchen ersetzt; im Jahre 1867 erhielt die Firma
								N. A. Otto & Co. auf der Pariser
								Weltausstellung für ihre atmosphärische
								Gasmaschine die Goldene Medaille. Im Jahre 1872,
								nachdem es gelungen war, einen Hamburger Finanzmann zu
								interessieren, wurde mit einem Stammkapital von 300.000
								Talern in Köln-Deutz die Gasmotorenfabrik Deutz
								gegründet, aus der einmal die weltbekannten Deutzer
								Motorenwerke hervorgehen sollten. Als Direktoren fungierten
								die Gebrüder Langen und Nikolaus August Otto. Der
								technische Leiter heißt Gottlieb Daimler, sein erster
								Mitarbeiter Wilhelm Maybach, damals noch völlig
								unbekannte Männer.
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								Köln war also nicht nur
								der Geburtsort des Viertakt- und damit des späteren
								Otto-Motors geworden, es zog auch eine Reihe von
								Persönlichkeiten an, die der Entwicklung des
								Kraftfahrzeuges entscheidende Impules gegeben haben.
  
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							 Gottlieb Daimler, der
							das erste brauchbare Kraftfahrzeug baute, arbeitete zehn Jahre
							in Deutz 
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								- Im Jahre 1872 war
								Gottlieb Daimler in die Deutzer Motorenfabrik eingetreten, wo
								er für 10 Jahre die technische Oberleitung behielt. Mit
								ihm war Wilhelm Maybach gekommen, der gleichfalls später
								einer weltberühmten Automarke seinen Namen leihen
								sollte. Maybach baute im Jahre 1874 die erste atmosphärische
								Maschine für Benzinbetrieb um. Aber sie funktionierte
								noch nicht. Erst im Jahre 1877 gelingt es, die im Viertakt
								arbeitende, direkt wirkende Maschine, die auf die erste
								Modellmaschine Ottos vom Jahre 1862 zurückgeht,
								betriebssicher zu bauen. Sie wird patentiert und erregt auf
								der Pariser Weltausstellung Aufsehen. Der neue Otto-Motor
								wurde ein ganz großes Geschäft.
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								Innerhalb dreier Jahre, von
								1879 bis 1882, steigen die Dividenden der Gasmotorenfabrik
								Deutz von 40 auf 96 %.
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								Trotz dieser bedeutenden
								Erfolge blieb das Verhältnis zwischen Otto und Daimler
								unbefriedigend. Sie verstanden sich nicht, und am 30. Juni
								1882 scheidet Gottlieb Daimler aus der Deutzer Motorenfabrik
								aus und gründet eine eigene Versuchswerkstatt in
								Cannstatt bei Stuttgart. Wilhelm Maybach nahm er mit .
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								Im Jahre 1899 taucht in Köln
								ein neuer Name auf, der einmal zu den großen Namen der
								Automobil-Industrie zählen sollte: August Horch.
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								Horch, als Sohn eines
								Schmiedes geboren, lernte das Schmiedehandwerk, besuchte
								später ein Technikum und 
								
  
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							 Bestand 1891 sein Examen
							als Ingenieur. Im Jahre 1896 trat er bei Carl Benz in Mannheim
							ein, wo er sich mit den Schwierigkeiten des jungen
							Automobilbaues vertraut machte. Wie Daimler von Otto, trennte
							sich Horch von Benz und gründete im Jahre 1899 in
							Köln-Ehrenfeld die Firma A. Horch & Companier.
							Sein Geldgeber war ein Textilkaufmann, seine erste Werkstatt
							ein Pferdestall, in der er Kraftfahrzeuge reparierte. Das
							Geschäft ging gut und bald konnte Horch an die
							Konstruktion eines eigenen Wagens denken. Was er
							im Jahre 1900 als Horch-Wagen der Öffentlichkeit
							vorstellte, war ein bedeutender Fortschritt im
							Kraftfahrzeugbau. Der Motor des Horch-Wagens hatte bereits
							zwei Kolben in einem Zylinderraum, eine Andrehkurbel und einen
							Spritzdüsen-Vergaser. Die Karosserie wurde Horch von der
							Firma Utermöhle in Köln geliefert. Seines Erfolges
							konnte Horch jedoch nicht lange erfreuen. Bereits im Jahre
							1901 war er pleite und neues Geld bekam er nicht mehr
							zusammen. Im Jahre 1902 verließ er Köln und
							siedelte ins Vogtland über.  | 
					 
					
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							 Wilhelm Maybach
							arbeitete zusammen mit Daimler in Deutz. Später machte er
							sich selbständig und baute die Maybach-Wagen  | 
					 
					
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								- Heute ist aus der
								Gasmotorenfabrik in Deutz die Klöckner-Humboldt-Deutz
								A.G. geworden, deren Name mit der Stadt Köln eng
								verbunden und in der ganzen Welt bekanntgeworden ist. Aus der
								kleinen Werkstatt am Gereonswall, wo der erste Viertaktmotor
								puffend zum Leben erwachte, entwickelte sich ein
								weltberühmtes Industriewerk, das allein in seinen Kölner
								Betrieben über 12.500 Arbeiter beschäftigt und
								Motoren von 3 bis 1.800 PS für jeden Verwendungszweck
								baut. 
								
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								Zu diesen großen Namen
								trat in den dreißiger Jahren ein neuer hinzu: Henry
								Ford. Am 15. April 1931 beschlossen die amerikanischen
								Ford-Werke, ihren Berliner Montagebetrieb zu schließen
								und nach Köln umzusiedeln. Bereits am 4. mai 1931 lief
								der erste in Köln montierte Ford-Wagen vom Band. Die
								Produktionskapazität betrug damals 180 Fahrzeuge und 75
								Motoren in 8 Stunden. Die Belegschaft zählte rund 600
								Mann. 
								
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								Im Jahre 1932 wurden die
								Kölner Ford-Werke von der Montage auf Eigenproduktion
								umgestellt. Das erste Erzeugnis war ein Kleinwagen mit dem
								Namen Köln. Im Jahre 1933 wurden mit 700
								Arbeitern bereits die Typen Köln,
								Rheinland und der V 8 gebaut. Die
								Jahresproduktion betrug 4.956 Einheiten.
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								Heute finden in den Kölner
								Ford-Werken 10.000 Arbeiter und Angestellte ihr Brot und die
								Tagesproduktion beträgt 250 Pkw und 80 Lkw. Nach
								Vollendung der seit etwa Jahresfrist in Angriff genommenen
								Rationalisierungsbauten, für die bereits 90 Millionen
								Dollar investiert wurden, wird die Tagesproduktion der Kölner
								Ford-Werke auf 450 Einheiten steigen.
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								Köln, die Stadt der Dome
								und Kirchen, die Hochburg mittelalterlicher Kunst, hat sich
								also auch in das Buch der Technik mit markanten Daten
								eingetragen. In ihren Mauern hat nicht nur die Wiege der
								ersten brauchbaren Verbrennungs-Kraftmaschine und des ersten
								Viertakt-Motores der Welt gestanden, in ihren Mauern haben
								auch fast alle Pioniere des Automobilbaues für kürzere
								oder längere Zeit gewirkt. Zwar hat sie nicht die
								gesamte Automobil-Industrie an sich zu fesseln vermocht,
								jedoch verfügt sie mit der Klöckner-Humboldt-Deutz-AG."
								und den Ford-Werken über zwei der
								bedeutendsten Produktionsstätten des Bundesgebietes. 
								
  
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				 Die Dampfmaschine
				ersetzt durch die neu erfundene einfache und wohlfeilere
				Gastriebkraftmaschine und die calorische Maschine, welche
				sowohl im Großen als im Kleinen (3 bis 4 Pferdekräfte)
				in der Werkstätte angelegt und sogleich mit zur Heizung des
				Lokals benutzt werden kann. 
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				 Dieses Buch war höchst
				aktuell, denn der Energiebedarf war in jenen Tagen nicht mehr das
				Reservat von Fabriken und Großbetrieben, sondern hatte sich
				gebieterisch auch auf die kleineren Gewerbebetriebe ausgedehnt. 
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				 Nikolaus August Otto, ein
				Handlungsreisender, der einen Motor konstruieren wollte und den
				Motor erfand  | 
		
		
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				 Die umwälzendste
				Erfindung des ausgehenden 18. Jahrhunderts, die Dampfmaschine,
				war damals bereits rund 100 Jahre alt, aber sie war eine
				Maschine, die infolge ihres Raumbedarfs nicht für
				Kleinbetriebe geeignet war. Was das Gewerbe brauchte, war eine
				weniger aufwendige Energiequelle. Der Gasmotor, gerade eben erst
				erfunden, schien diese Engergiequelle werden zu können. Kein
				Wunder, daß das Problem des Motors die Phantasie von
				Fachleute und Laien befruchtete und Erfinder aller Gattungen auf
				den Plan rief, darunter auch einen Handlungsreisenden namens
				Nikolaus August Otto, der sich in die Idee verbiß, einen
				Motor zu konstruieren und den Verkehr zu motorisieren.  | 
		
		
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					- Nikolaus August Otto wurde
					am 14. Juni 1832 in Holzhausen im Nassauischen geboren. Im Jahre
					1861 baute der junge Handlungsreisende ein Modell der gerade
					berühmt gewordenen Lenoir-Gasmaschine nach und fand damit
					ein dankbares Versuchsobjekt. Durch Verstellen der Steuerung
					konnte er die Maschine mit veränderte ladung füllen;
					änderte er den Zündzeitpunkt, dann stellten sich die
					seltsamsten Erscheinungen ein. Das war ein reizvolles Spiel,
					aber es war gewiß kein Spiel des Zufalls, daß Otto
					unter all den Möglichkeiten, die ihm sein Experimentieren
					bot, die eine richtige herausgriff, die zur Entwicklung des
					Viertaktmotors führte. 
					
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					Das war im Frühsommer des
					Jahres 1861. Zusammen mit dem Kölner Mechaniker Zons
					versuchte Otto eine Maschine nach dem neuen Arbeitsprinzip zu
					bauen. Anfang 1862 war es soweit: der erste Viertaktmotor lief.
					Aber die Freude war von kurzer Dauer, denn bald ging die
					Maschine zu Bruch. Enttäuscht, aber unverdrossen, setzte
					der gerade 30 Jahre alt gewordene Otto die Versuche in der
					Werkstatt am Gereonswall mit wechselndem Erfolg fort, ohne
					jedoch das ersehnte Ziel zu erreichen. Erst mußte das Jahr
					1864 kommen und die Begegnung mit einem andern Mann, der sich
					für Motoren interessierte. Dieser Mann hieß Eugen
					Langen, war Ingenieur und sohn eines aufstrebenden Kölner
					Zuckerfabrikanten.
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					Als die beiden sich begegneten,
					hatte Otto schon eine Menge Enttäuschungen erlitten und
					seine Mittel gingen zu Ende. Rückschauend schreibt er
					später: Die Erfahrungen mit der Viertakt-Maschine
					waren so deprimierend, daß ich damals daran zweifelte, ob
					es jemals gelänge! 
					
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					Am 9. Februar 1864 besuchte
					Langen Otto in dessen Werkstatt und sah sich das
					Probemaschinchen im Betrieb an. Er
  
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				 Zeitungsanzeigen der
				Sonderausgabe 
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				 Auto-Jordans, Köln,
				Luxemburger Straße 120 
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				 Tempo-Löffel,
				Köln-Braunsfeld  | 
		
		
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				 DKW-Maassen, Köln
				Hohenzollernring 
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				 Motor-Fritsche, Köln
				Friesenwall  | 
			
				 Unimog Bleses, Köln-Kalk 
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