Kölnische Rundschau vom 17. Dezember 1946

Die Entnazisierung des Bergbaues

In 295 von 336 Fällen hat der deutsche beratende Sonderausschuß für die Entnazisierung der Kohlenindustrie eine Wiedereinsetzung der überprüften Personen oder die Bestätigung ihrer bisherigen Stellung befürwortet. In 25 Fällen wurde die Beibehaltung der Stellung oder Wiedereinsetzung in eine untergeordnete Stelle ohne einen entscheidenden Einfluß vorgeschlagen, in 16 Fällen für Entlassung oder Nichteinstellung plädiert. Die North German Coal Control ist ausschließlich an der Sicherheit der Gruben und der Steigerung der Kohlenförderung interessiert. Diese Angaben enthält ein Bericht, den der Vorsitzende des Ausschusses zusammengestellt hat.

Die Entscheidungen des deutschen Sonderausschusses, der unter dem Vorsitz von Dr. Josef Wiefels stand, waren meistenteils einstimmig.

Die Tatsache, daß die zahl der vom Ausschuß befürworteten Entlassungen verhältnismäßig gering ist, begründet der Vorsitzende in seinem Bericht folgendermaßen: „Alle Personen, die in der Vergangenheit politisch aktiv gewesen sind, waren schon vorher von der Militärregierung entlassen worden.“ (dpd)

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