Ein Großabraumbaggergerät wird montiert
AVZ vom 6.9.49

Täglich 2000 Tonnen Briketts und 30.000 bis 32.000 KW Strom

Weisweiler. - Nahe bei Hehlrath wurde eine ausgedehnte Montagefläche angelegt. Hier wird von der Grube Biag-Zukunft, Weisweiler, ein Riesenbaggergerät montiert, wie es wohl erstmalig im gesamten linksrheinischen Braunkohlengebiet aufgestellt wird. Das Eigengewicht dieses Mammutgerätes beträgt ca. 5.000 bis 6.000 Tonnen. Es wird von der Lübecker Maschinenbau AG geliefert. Die ersten Teile sind bereits eingetroffen und man rechnet mit Bestimmtheit damit, daß im kommenden Frühjahr das Baggergerät fertigmontiert und betriebsfähig sein wird.

Gegenwärtig fördert die Grube Zukunft täglich etwa 10.000 bis 12.000 Tonnen täglich. Die Erzeugung des Kraftwerkes liegt bei 30.000 bis 32.000 KW am Tage. In den kommenden Jahren wird die Grube Biag-Zukunft die Förderung auf das Doppelte bis Dreifache der jetzigen Tagesleistung erhöhen müssen. Diese erhöhte Leistung wird durch verschiedene Tatsachen gefördert. Einmal wird in absehbarer Zeit die Förderung der Grube „Alfred“ bei Düren ausfallen und somit könnte dann die Brikettfabrik Lucherberg nur noch von der Grube „Zukunft“ mit Rohkohle versorgt werden. Sodann wird das Weisweiler Kraftwerk eine Erweiterung erfahren und außerdem soll im zuge des Marshallplanes ein zweites Riesenkraftwerk gebaut werden.

Um diesen gewaltigen Forderungen nachzukommen, scheint die Montage des Großabraum - Baggergerätes unerläßlich. Während jetzt für jede Abraum- und Kohlenstraße ein eignes Baggergerät notwendig ist, wird der neue Schaufelbagger die drei Flözvorkommen in einem Arbeitsgang - vom Abraum zur Kohle übergehend - bewältigen. Das Gerät wird die Abraummasse auf Förderbändern bis zu 200 Metern hinter sich befördern und das gesamte Arbeitspensum wird somit in einem fortgehenden, nicht unterbrochenen Arbeitsprozeß durchgeführt. Da neue Großabraum - Baggergerät wird eine Tagesleistung von ca. 50.000 cbm Förderung aufweisen können. Das Abbaugebiet erstreckt sich auf einer breiten Front von einigen Kilometern links von Dürwiß durch Hehlrath nach Norden hin.

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