75 Jahre Eisenbahn Euskirchen - Trier

Aachener Volkszeitung vom 6. Juli 1946



Am 14. Juli 1871 wurde die Eisenbahnstrecke Euskirchen - Kall - Blankenheim - Gerolstein - Trier feierlich eröffnet. Am nächsten Tage wurde sie dem öffentlichen Verkehr übergehen. 75 Jahre sind seit diesen Tagen verflossen, Jahre eines gewaltigen Aufstiegs, abe auch Jahre einer sinnlosen Vernichtung, deren Opfer die Bahnstrecke auf dem Teilstück Scheven - Trier heute noch ist.

Am 1. November 1867 war das Teilstück von Euskirchen über Mechernich bis Kall vollendet. Die Fortführung geriet dann ins Stocken und bei Beginn des deutsch-französischen Krieges im jahre 1870 konnten die Militärtransporte nur bis Kall geleitet werden. Von verschiedenen Seiten auf die Notwendigkeit einer beschleunigten Weiterführung der Linie hingewiesen, setzten die Arbeiten mit Hochdruck ein und am 25. März 1871 befuhr der erste Zug aus dem Kriege heimkehrender Männer die ganze Strecke von Trier nach Köln, von Euskirchen aus jedoch über Düren. Fast vier Monate diente die Strecke dann noch militärischen Transporten, bis sie am 14. Juli auch dem reisenden Publikum zur Verfügung gestellt wurde. Auf der Strecke von Euskirchen bis Trier erforderte der Bahnbau die Erstellung von x0 Tunnels, 53 großen und 211 kleineren Brücken mit einen Gesamtkostenpunkt von x5 Millionen Mark

Am 3. August 1892 wurde die Strecke für die Einführung von Schnellzügen erprobt. Der Probezug bestand aus 21 Achsen, bei dem gewohnten Verkehr schon eine Belastung für 2 Maschinen. Die Hoffnungen de Eisenbahnverwaltung hatten sich erfüllt und es dauerte nicht lange, bis die Strecke für den Schnellzugverkehr freigegeben wurde.

Um eine direkte Verbindung von Euskirchen nach Köln, anstatt über Düren, zu erreichen, vergingen noch mehrere Jahre. Eine im November 1874 an den damaligen Reichskanzler Fürst Bismarck gerichtete Beschwerde führte dazu, daß die Lücke Euskirchen - Köln am 1. Oktober 1876 geschossen wurde.

P.E.

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