Krefelder Eisenbahnen



Ein geschichtlicher Einblick in das Krefelder Eisenbahnwesen

Zeittafel
Die Crefelder Eisenbahngesellschaft
Der Museumsverkehr
Die Krefelder Verkehrs-AG (SWK, Bereich Verkehr)
Literatur


Zeittafel


1849

Erste Anbindung Krefelds an die Bahn durch die Bergisch-Märkische Eisenbahngesellschaft auf der Strecke Viersen - Anrath - Krefeld - Uerdingen - Homberg

1856

Inbetriebnahme der Strecke Köln - Krefeld durch die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft

1863

Ausbau der Strecke Köln - Krefeld nach Kleve

1868

Gesellschaftsgründung für den Bau der Krefeld-Kreis-Kempener-Industrie-Eisenbahn-Gesellschaft auf der Strecke Süchteln - Vorst - St.Tönis - Krefeld - Hüls - St. Hubert - Kempen - Oedt mit Abzweigung nach Viersen. Diese Gesellschaft ging 1874 in Konkurs.

1880

Neugründung unter dem Namen Krefelder Eisenbahn-Gesellschaft

1881

Erweiterung der Strecke von Süchtelnvorst nach Grefrath

1881

Erweiterung der Strecke Hüls - Niep

1882

Erweiterung der Strecke Niep - Moers

1883

Gründung der Crefeld-Uerdinger Localbahn AG, Beginn mit einer Pferdebahnlinie und 3 Dampfstraßenbahnlinien

1890

Umfirmierung in Crefelder Straßenbahn-AG, Beginn der Elektrifizierung

1902

Besuch am 20. Juni durch den Deutschen Kaiser Wilhelm II

1908

Inbetriebnahme des neuen Bahnhofes Krefeld West

1912

Betriebsführung durch die Allgemeine Deutsche Kleinbahn-Gesellschaft A.G. in Berlin

1921

Übernahme durch die Stadt Krefeld und den Kreis Kempen

1925

Erster Einsatz von Autobussen

1931

Die Stadt Krefeld wird Alleinaktionär der Straßenbahn-AG

1935

Umstellung des Personenverkehrs auf Omnibusse

1937

Die Omnibuslinien der Krefelder Eisenbahn Gesellschaft werden von der KREVAG übernommen

1939

Wiederinbetriebnahme des Personenverkehrs wegen Beschlagnahmung der Omnibusse durch die Wehrmacht

1951

Einstellung des Personenverkehrs der KEG am 15. Mai

1962

25 : 15 Abstimmung des Stadtrates zur Beibehaltung der Straßenbahn

1964

Einstellung des Obusverkehrs

1968

Erste Sonderfahrten zum Hülser Berg

1978

Auflösung der Krefelder Eisenbahn-Gesellschaft AG und Übernahme durch die Krefelder Verkehrs-AG, Abt. Krefelder Eisenbahn.

1978

Eröffnung der Historischen Verkehrsmittelschau

1980 - 87

Schrittweiser Streckenabbau

1990

Die KREVAG wird mit den Stadtwerken und KVV (Krefelder Versorgungs-, Verkehrs- und Entsorgungs-GmbH) zur neuen Gesellschaft SWK verschmolzen, der Städtischen Werke Krefeld AG, Bereich Verkehr


*) die kursiv dargestellten Angaben betreffen die Geschichte der KREVAG, heute SWK

Das Streckennetz der Krefelder Eisenbahn-Gesellschaft in seiner größten Ausdehnung. Der heutige Museumsbetrieb findet zwischen den Stationen St.Tönis, Krefeld-Hüls, Krefeld-Nord und Krefeld-Süd oder Hauptbahnhof Gleis 5 statt


Die Crefelder Eisenbahn-Gesellschaft

Durch die Gründung einer eigenen Eisenbahn erhofften sich die Krefelder zusammen mit den Vororten, einigen Nachbargemeinden und dem Kreis Kempen eine Zunahme des Verkehrs und starke Nutzung durch Kleingewerbetreibende der Krefelder Samt- und Seidenindustrie.
Anschlußmöglichkeiten an die Preußische Eisenbahn bestanden in Krefeld, Kempen, Grefrath, Mörs und Viersen. Die Zahl der Privatanschlüsse stieg auf 52. Eine Blütezeit für die Krefelder Eisenbahn war um die Jahrhundertwende. Mit dem Umbau des Hauptbahnhofes Krefeld wurde auch für die KEB der Personenbahnhof Krefeld West 1908 in Betrieb genommen. In Kempen und Moers stießen die KEB an die Geldernsche und Moerser Kreisbahn.


1880/81

Um 1900

Um 1918


41,69

60,76

60

km

7

14

19

Lokomotiven

16

38

50

Personenwagen

3

7

10

Gepäckwagen

2



Postwagen

143

191

480

Güterwagen

76

127


Beamte

44

237


Arbeiter


Durch den Einsatz von Omnibussen ab1925 wurden Zubringerlinien insbesondere in Süchteln geschaffen, die die Rentabilität des Unternehmens sicherten. Da sich der Omnibusbetrieb günstig entwickelte, wurde der Personenverkehr Ende 1935 eingestellt, der 1939 aufgrund der Beschlagnahmung der Omnibusse wieder aufgenommen wurde.

1951 wurde der Personenverkehrs zum zweiten Mal eingestellt und wird seit 1968 wieder im Museums-, Gesellschafts- und Ausflugsverkehr durchgeführt. 1968 betrug die Streckenlänge noch 48,4 km und es wurden 47 Gleisanschlüsse bedient. Die Zahlen für 1978 betrugen 29,6 km und 31 Anschließer. Die Reststrecke beträgt 17,4 km und die Zahl der Gleisanschlüsse sank auf 22.

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Der Museumsverkehr

Seit 1978 gibt es Nostalgiefahrten, die von 10 auf 40 im Jahre 1979 stiegen. 1980 bis 1986 wurden 1182 Ausflugsfahrten und Sonderfahrten auf dem als „Schluff“ bekannten Museumszug durchgeführt. Es wurde eine 4-achsige Tender Dampflok mit Ölfeuerung in Dienst gestellt und noch erhalten gebliebene Personenwagen aufgearbeitet.
Fahrpläne und Auskünfte sind unter 02151 / 843 500 bei der Krefelder Verkehrs-AG zu erhalten.


Historischer Triebwagen 93 1900 mit BW 49 1898

1 ½ Deck-Omnibus 1963 -1977 Büssing/Ludewig

Beide Fotos: Postkartenserie

Historische Verkehrsmittelschau


Wer sich über die Geschichte der Krefelder Eisenbahnen erkundigen will, findet in den Räumen der Historischen Verkehrsmittelschau in der Nähe des Nordbahnhofes regionales Informationsmaterial und kann beim Rundgang Einblick nehmen in die Entwicklung der Straßenbahn, begonnen bei Pferdebahnen. Informationen über Oberleitungsbusse, Fernmeldeeinrichtungen, Ausrüstgegenstände, Signalwesen, Urkunden, Zeichungen, Bilder und Sonstiges stehen zur Verfügung. Die Verkehrsmittelschau ist jeden 2. Sonntag eines Monats von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Informationen für sonstige Führungen erteilt Tel. 02151 / 984 482.

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Die Krefelder Verkehrs-AG (SWK, Bereich Verkehr)

Die mit modernen Bussen und Straßenbahnen fahrenden KREVAG können auf eine traditionsreiche Geschichte in der Reihe der rheinischen Verkehrsgesellschaften zurückblicken. Von der Pferde- über die Dampfstraßenbahn zur Elektrischen, durch die Kriege hindurch bis zur Gesundschrumpfung des Straßenbahnnetzes ergibt sich eine Vielfalt an Fahrzeugen im Straßenbahn- und Omnibusverkehr.

Ein neuzeitlicher Niederflurbus in den Farben der SWK in Bahnhofnähe

Die neuzeitlichen Aufnahmen entstanden am 8. November 1998


Die historischen städtischen KREVAG werden andererorts dargestellt. Die jetzigen Städtischen Werke Krefeld AG, Bereich Verkehr als Nachfolgegesellschaft ehemaliger Krefelder Eisenbahnen mit Personen- und Güterverkehr, und des städtischen Straßenbahn- und Omnibusbetriebes geben sich im Bereich der Traditionspflege aufgeschlossen.
Neben der organisatorischen und technischen Zentralisation des Firmenkerns wurde die Arbeit im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit und Museumsarbeit, wie Illustration und Dokumentation der Firmengeschichte, Arbeit im musealen Bereich wie Verkehrsmittelschau und Sonderfahrten nach außen hin aktiver. Die neuesten Firmendokumentationen zur Geschichte des Unternehmens und der historischen Fahrzeuge belegen dies.

Die folgenden Bilder wurden dem Heft 2 der SWK zur Fahrzeuggeschichte des Unternehmens entnommen:

Pferdebahn 1883/84

Dampfstraßenbahn 1883

Beiwagen Baujahr 1900




Triebwagen Baujahr 1900

Triebwagen Baujahr 1900

Triebwagen Baujahr 1907




Triebwagen Baujahr 1929

Triebwagen Baujahr 1949

Triebwagen Baujahr 1953




Triebwagen Baujahr 1964

Triebwagen Baujahr 1972

Straßenbahn heute




Büssing 1925

Mercedes 1928

Büssing 1937




Büssing 1944

Büssing 1960

Magirus 1964


Die Stadtwerke Krefeld sind unter der Internetadresse http://www.swk.de zu erreichen.

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Literatur
  1. SWK, Zur Geschichte des Unternehmens, –Schriften und Dokumente-, Heft 1, Dr. Günter Zipp, Damals nach dem Kriege, Erinnerungen an die Zeit des Wiederaufbaus bei KEG und Krevag
  2. SWK, Zur Geschichte des Unternehmens, Heft 2, Fahrzeuggeschichte der Städtische Werke Krefeld AG, Bereich Verkehr, 1868-1998 und Ergänzung zu Heft 2
  3. Zur verkehrlichen, technischen und wirtschaftlichen Entwicklung der Krefelder Verkehrs-AG, von Direktor Dr. rer. pol. Franz Brendgen, Krefeld
  4. Info-Broschüre Krefelder Verkehrs AG, Wegweiser
  5. dto. 1981, Statistische Angaben
  6. dto. Krefelder Eisenbahn und Streckenplan 1978
  7. Der „Schluff“, Info-Prospekt 1998
  8. Info-Broschüre Krefelder Eisenbahn, Geschichtlicher Überblick
  9. Krefelder Eisenbahn-Gesellschaft Krefeld, Rheinischer Kunstverlag Krefeld 1929, Sonderdruck aus dem Werk „Deutsche Industrie“, Neuausgabe 1981 KREVAG
  10. Fotos: Postkartenserien der Historischen Verkehrsmittelschau, Literaturhinweis 2 und Digitalkamera Verfasser, Sammlung Klein

H.K.

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