Straßen rauf- und runterstufen
Kölnische Rundschau vom 22. Juli 2006



Ein neuer Versuch, die Umgehung von Elsdorf doch möglich zu machen
von Heinz-Ludwig Kanzler



Elsdorf. Sie soll ein großes Baugebiet erschließen und die Gladbacher Straße im Elsdorfer Ortskern vom Verkehr entlasten, doch noch ist der Bau der Nordumgehung K 38n/ K 43n nicht möglich. Das Land hat sie bisher als „nicht förderfähig“ eingestuft, der Kreis aber kann die mehrere Millionen Euro teure Strecke nicht selbst komplett finanzieren.

Die Gemeinde will die Oststraße im Gewerbegebiet verlängern und sie als Ortsumgehung bis zur Landstraße 277 bei Esch führen. So könnten Neu-Etzweiler, Angelsdorf und Esch einen neuen Anschluss Richtung Niederembt und Bergheim bekommen.

Mit einem Tausch von Straßen, so hat die Gemeindeverwaltung dem Bauausschuss mitgeteilt, soll die Nordumgehung jetzt doch möglich werden. Nach einem Vorschlag der Bezirksregierung soll die Landstraße 277 und damit auch die Gladbacher Straße zu einer Kreisstraße herabgestuft werden. Dann könnte der Kreis die Gladbacher Straße vom Verkehr entlasten, indem er ihn auf die Nordumgehung verlagert. Diese Auslagerung wäre laut Kreis förderungsfähig.

Das Land und der Kreis wollen mehrere Straßen umklassifizieren. Insgesamt sollen 12,958 Kilometer Landesstraßen zu Kreisstraßen werden sowie im Gegenzug 13,289 Kilometer Kreisstraßen zu Landesstraßen aufgestuft werden. Ob das Land und die Bezirksregierung der Umstufung und später dann auch der Förderung zustimmen werden, ist noch nicht sicher:

Laut Umstufungsplan sollen folgende Kreisstraßen zur Landesstraße werden: die K 32 zwischen Glesch und Niederembt, die K 34 zwischen Mönchskaul und Alt-Etzweiler und die K 22/19 zwischen der B 55 in Bergheim und der B 477 bei Grouven. Umgekehrt sollen die L 276 zwischen der B 477 und Elsdorf, die L 277 zwischen der B 55 bei Niederembt und der B 477 bei Widdendorf und L 278 zwischen Esch und Oberembt zu Kreisstraßen werden.

Im Kreisverkehrsauschuss hat die Kreisverwaltung berichtet, dass die Umstufung zwar in etwa längenneutral sei, die betroffenen Abschnitte der Landstraßen aber teilweise in keinem guten Zustand seien und erneuert werden müssten.


Die Gladbacher Straße ist als Landesstraße 277 eine viel befahrene Ortsdurchfahrt. Ersehnt wird eine Nordumgehung. (Foto: Kanzler)


Der Landesbetrieb Straßenbau und der Kreis wollen zunächst in einer Begehung klären, welche Mängel vorhanden sind. Beim Kreis betont man, dass vor einem Straßentausch die Mängel vom jeweiligen Straßenträger behoben werden müssten.

Nach der Fertigstellung der Nordumgehung würden die Straßen dann weiter zu Gemeindestufen herabgestuft, so dass die Gemeinde für sie verantwortlich wäre.



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