Busverkehr wird privatisiert
Kölnische Rundschau vom 11. Dezember 2001



Vier Unternehmen des Erftkreises haben sich zusammengeschlossen



kan Erftkreis. Vier private Busunternehmen im Erftkreis haben eine gemeinsame Gesellschaft gegründet, die RVB Reise- und Verkehrsbetrieb Rhein-Erft GmbH. Sie wird sich an der RBR Regio-Bus-Rheinland GmbH beteiligen, die eine Tochtergesellschaft der Regionalverkehr Köln (RVK) ist. Gestern unterschrieben die Chefs der Unternehmen und Eugen Puderbach, Geschäftsführer der RBR, im Beisein von Landrat Werner Stump eine Absichtserklärung über die Beteiligung der RVB. „Mit der Unterschrift ist im Erftkreis der Startschuss für die vollständige Privatisierung im öffentlichen Nahverkehr gefallen“, sagte Stump.

Die Europäische Union beabsichtigt, den öffentlichen Nahverkehr zu privatisieren. „Die mittelständischen Omnibusunternehmen könnten den Wettbewerb alleine nicht bestehen“, sagte Stump. Wenn große Unternehmen auf dem Markt aufträten, würden kleinere Betriebe verdrängt.

Ein zweiter Grund für den Zusammenschluss liegt in den desolaten Finanzen der Kommunen. Der Erftkreis müsse das Defizit beim Omnibusverkehr senken, so Stump. Mit der Gründung der RBR sei man diesem Ziel näher gekommen. „Seit zwei Jahren werden bei der RVK keine Busfahrer mehr eingestellt“, so Stump.

Das haben die RBR übernommen, die Busfahrer zu den Bedingungen der Privatwirtschaft beschäftigen könne. Im öffentlichen Dienst beschäftigte Busfahrer seien zu teuer, so Puderbach. Nach seinen Angaben werden 45 Prozent der Fahrleistung der RVK bereits durch Private erbracht.

Die RVB ist ein Zusammenschluss der Unternehmen Gäke aus Erftstadt, Strosser/Langen aus Bergheim, Platz aus Wesseling und Tillmann aus Frechen. Sie sind seit Jahren Partner der RVK, fahren vor allem im Erftkreis und haben die Nachfolge für ihr Unternehmen geregelt.

Laut Theo Langen von Strosser/Langen haben die vier Unternehmen 150 Omnibusse, 180 Beschäftigte und einen Umsatz von 25 Millionen Mark. „Die RVK zieht sich zurück, die Kollegen gehen in den Markt, die Arbeitsplätze bleiben erhalten“, sagte Puderbach. Den Nahverkehr könne man günstiger anbieten, da die RVB zum Beispiel gemeinsam Material beschaffe und Dienstpläne aufeinander abstimme. Die Qualität des Angebots werde nicht beeinträchtigt. Die RBR werde im Kreis Euskirchen eine ähnliche Gesellschaft gründen.



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