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Das Pestgrab in Münstereifel

Wir berichteten kürzlich über Ausschachtungen in Münstereifel bei denen ein Massengrab aus der Pestzeit zu Tage gefördert wurde. Man hat den Erzählungen und Berichten, in denen von einem fast totalen Aussterben der Bevölkerung Münstereifels die Rede war, nie recht Glauben schenken wollen. Man meinte, dies alles sei gewaltig übertrieben. Unser Bild zeigt, daß da nichts übertrieben war. In fünf Lagen liegen die Toten übereinander, eine Lage quer über der anderen. Man hatte also nicht einmal Zeit, jede Lage mit einer Schicht Erde zu bedecken. Auf dem Pestkarren wurden die Toten zu Grabe gefahren. Aus den Chroniken wissen wir, daß die Pestkarren in solchen Zeiten vom Morgen bis zum Abend ihre Räder drehten. Massengräber gibt es genug auf dieser Erde. Sie sind stets ein Kennzeichen stattgehabter Katastrophen. Ob es sich um die Gräber der Märtyrer in den Katakomben oder der Gefallenen einer modernen Schlacht oder von einer Seuche Dahingerafften handelt, immer weisen sie uns auf das Gräßliche hin. Massengräber gibt es so lange, wie es den Menschen gibt.

Bild: Heinze


Aus: Euskirchener Volksblatt vom 20.5.1950





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