Illustrierte
[Quelle: unbekannt, 1957 zugeordnet]

München





Über und unter der Erde wird die Alweg-Bahn fahren. Wo heute noch Straßenbahnen in Münchens Zweibrückenstraße bimmeln, werden Betonstützen die Alweg-Bänder tragen. Die Haltestelle Isartorplatz liegt unterirdisch hinter der Straßenbiegung im Hintergrund. Der Zeichner ist der Zeit vorausgeeilt und hat die Zukunft festgehalten: Vor dem Deutschen Patentamt (vorn links) jagt ein Alweg-Zug auf den Tunnel-Eingang in der Straßenmitte zu ...

Von der Isar-Metropole zum Starnberger See wird man in Zukunft im Direkt-Verkehr nur 15 Alweg-Minuten brauchen. „München am See“ wird es dann heißen, wenn die Nahverkehrspläne der Alweg-Gesellschaft verwirklicht werden. Vom Flughafen Riem über Daglfing durch die Stadt nach Starnberg soll die Bahn führen. Die Verhandlungen über das erste Teilstück durch die Innenstadt (unten rechts) haben bereits begonnen. Hinter dem Hauptbahnhof, unter






dem Platz vor dem Starnberger Bahnhof, soll eine unterirdische Alweg-Station entstehen, von der Treppen zu den Fernbahnsteigen hinaufführen. Weitere Zugänge werden von den Haltestellen-Inseln der Straßenbahn zu den Alweg-Bahnsteigen gebaut. Die Linie wird unterirdisch bis zum Isartorplatz weiterführen. Fünfzig Meter danach schießen die beiden Betonbänder nach oben (rechts im Kreis). In luftiger Höhe geht es über die Isar am Deutschen Museum vorbei zum Ostbahnhof. Als der schwedische Millionär Dr. Axel Wenner-Gren 1951 einer Gruppe von Ingenieuren den Auftrag gab, ein schnelles, geräuscharmes Massenverkehrsmittel zu entwickeln, orakelte er: „Die Techniker werden es schon schaffen, aber ob die Städteplaner sich von den althergebrachten Gleisfahrzeugen lösen


werden, das ist eine andere Frage!“ Und als er vor einigen Wochen den ersten Alweg-Zug in Fühlingen bei Köln vorführte, sagte er: „Diese Bahn ist so schnell, so billig, so andersartig, daß die Fachleute scheu werden.“ Die Fahrbahn besteht aus fünfzehn Meter langen hohlen Stahlbetonbalken, die 1,40 Meter hoch und 80 Zentimeter breit sind. Mehrere hintereinander angeordnete Luftreifen tragen und federn die Wagen, die entgleisungssicher und erschütterungsfrei auf dem Balken „reiten“. Die Wagen können mit Strom oder mit Dieselmotoren angetrieben werden. Weil die Gummiräder unvergleichlich besser haften als eiserne Räder auf Eisenschienen, kann ein Alweg-Zug stärkste Steigungen mühelos überwinden und erreicht in Sekundenschnelle die „Stadtbahnspitze“ von 80 Stundenkilometer ..

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